Elternforum 2022 «Neue Autorität» … mit Gabriela Moser

«Kinder machen nicht das, was wir sagen, sondern das, was wir tun».   Jesper Juul

Am 10. März 2022 waren die Eltern der Schule untere Emme zu einem Abend mit Gabriela Moser zum Thema «neue Autorität» in die Aula Wiler eingeladen. Sie begleitet auch die Lehrpersonen in der Einführung an der Schule untere Emme.

In der neuen Autorität setzen Erziehende den Kindern und Jugendlichen durch Präsenz, Beharrlichkeit und wachsamer Sorge Grenzen. Bindung und Beziehung sind wichtiger als Machtausübung von oben. Es geht nicht darum Kinder zu strafen, sondern um Wiedergutmachung. Neue Autorität hat aber nichts mit antiautoritär zu tun. Die antiautoritäre Erziehung geht davon aus, dass Kinder sagen was sie brauchen – und wir begleiten sie. Kinder brauchen aber Eltern, die präsent sind, die in Beziehung bleiben, auch wenn sie herausfordernd ist. Das Vorleben von Werten ist zwingend notwendig.

Die Eltern brachten viele spannende Fragen, die Gabriela Moser sehr umsichtig und mit vielen alltäglichen Beispielen beantwortete. Dabei wurde aufgezeigt, was es heisst, Grenzen aufzuzeigen, beharrlich und wachsam zu sein. Ein paar davon:
Wenn sich Kinder nicht an Abmachungen halten, wie zum Beispiel das Ämtli erledigen, geht es darum, dass wir als Eltern nicht nachgeben – «wir haben abgemacht, bis Samstag ist das Ämtli erledigt, bevor Du zu Deinem Gspändli gehst, muss es gemacht sein».
Was tun, wenn die Kinder uns Eltern so herausfordern, dass wir sehr streng sein müssen? Für Gabriela Moser ist wichtig, streng und klar sein ist für die Kinder wertvoll. Dabei müssen die Erwachsenen aber in Beziehung bleiben – «Es ist gerade schwierig und ich ärgere mich sehr über Dein Verhalten, aber wir schaffen das, denn Du bist mein Kind und mir wichtig». Allerdings betont sie, dass wenn wir uns so ärgern, dass wir schlagen, sei es höchste Zeit, Hilfe zu holen – das kann allen passieren.

Immer wieder kommt das Thema Regeln und ihre Umsetzung. Sie sind wertvoll und sie sollen gelten und brauchen oft viel Durchhaltewillen der Eltern.
Die Präsenz und die wachsame Sorge sind wichtig in der «neuen Autorität». Wenn wir präsent sind, können wir viel schneller reagieren, Schwierigkeiten ansprechen und lösen oder schon nur mit unserer Anwesenheit Situationen entschärfen.

Ein gelungener Abend ging zu Ende und die spannenden Diskussionen beim Apéro zeigten auf, wie wichtig es ist, als Eltern miteinander unterwegs zu sein, einander zu stützen, um die schöne, wichtige und herausfordernde Aufgabe zu meistern.